Hätte, hätte, Fahrradkette …
Ein Sonntag-Nachmittag im Februar, die Friedenauer Mädels machen einen Ausflug ins ferne Pankow und sind bei der SG Einheit zu Gast, dem Team, das bisher als einzges in der Staffel wie wir nur verloren hat. Da muss doch was gehen! Doch alleine die Aufstellung bereitete mal wieder Sorgen, fehlten aufrgund von Verletzugen, Krankheit oder Terminkollisionen geich vier der erfahreneren Spielerinnen, darunter gleich beide „Große“. Der Rest des Teams aber zeigte sich davon gänzlich unbeeindruckt und schien den Coaches zeigen zu wollen: Ganz egal, wir rocken das Ding in jeder Aufstellung! Und so legten die Ladies gleich mit viel Energie los, liefen tolle Cuts, spielten schöne Pässe, zogen gut zum Korb, nur leider wollte der Ball einfach nicht ins Netz! Die Pankowerinnen wurden in der Defense gut vom Korb weg gehalten, nur leider trafen sie ihrerseits dann die Würfe von außen. 10:4 für Pankow nach dem ersten Viertel.
Mädels, mehr Mut zum Korb! Traut euch! Das setzten die Mammut Girls dann auch gleich in die Tat um, Fernanda in ihrem erst zweiten Spiel fasste sich ein Herz, drehte sich links an ihrer Gegnerin vorbei und ging selbstbewusst zum Korbleger! Doch leider wurde das zweite Viertel eine Kopie des ersten … ein toller Friedenauer Korbleger nach dem anderen, leider nicht getroffen! Dafür das Foul gezogen, aber leider die Freiwürfe zu selten versenkt. Das Spiel machte Friedenau, die Körbe Pankow. Bezeichnend war dabei nach wie vor, dass die Defense eigentlich gut stand, auf die Hilfe war Verlass. Die meisten Punkte mussten die Pankowerinnen aus der Distanz erzielen – oder aber sie angelten sich Offensivrebounds, was leider viel zu häufig geschah. In einem Angriff konnten sie ganze sieben (!) Mal auf unseren Korb werfen, bevor wir den Ball sicherten!
Beginn viertes Viertel, 32:16 für Pankow. 16 Punkte? Das ist ja noch kein Weltuntergang! „Mädels, Vollgas! Ball erobern und ab nach vorne!“ war die Ansage der Coaches. Und plötzlich ging ein fast spürbarer Ruck durchs Team. Sarah und Emmi konnten punkten, jetzt fiel auch wenigstens jeder zweite Freiwurf rein. Und die Defense! Diese Defense! Der Wahnsinn! Plötzlich waren alle doppelt bissig und dreifach wachsam! Alle Pässe wurden schwer gemacht, immerzu zugegriffen, alle Rebounds ergattert! Dann schnell nach vorne gespielt, ein wunderschöner Fastbreak nach dem anderen! Der Pankower Vorsprung schmolz zusehends dahin! Charlize trifft, Mia trifft, nur noch sechs Punkte Rückstand! Dann wieder einer von diesen Pankower Verzweiflungswürfen im Netz, die Zeit, die Zeit … Letztendlich sollte das Aufbäumen vergebens bleiben, und die Pankowerinnen retteten einen 8-Punkte-Vorsprung ins Ziel.
Aber was für ein Viertel! Was für eine Energie! Mit einem 12:4-Lauf hatten die Friedenauer Mädels gezeigt, was in ihnen steckte, nur leider viel zu spät … Am Ende stand die Trefferquote 12 von 40 auf dem Statistikbogen … Hätte nur jeder zweite Korbleger sein Ziel gefunden und hätten wir nur eine von unseren Großen auf dem Feld gehabt …, hätte, hätte, hätte …
Am Ende bleibt genau das, was wir uns als wu14 in der wu16 Landesliga vorgenommen haben: wieder viel gelernt! Aber heute vor allem: Wir sind stark! Wir können mithalten! Egal in welcher Besetzung! Insgesamt ein Spiel, das wir hätten gewinnen können, eigentlich müssen, aber alleine das vierte Viertel hat den Coaches die Freudentränen in die Augenwinkel gezaubert! Aber die Trefferquote …, die Freiwurfquote (4 von 17) …, die noch zu harmlose Verteidigung (Friedenau 4 Fouls, Pankow 19) … wir wissen, woran wir zu arbeiten haben!
Kompliment an Luisa für ein tolles erstes Spiel und an Fernanda, die von mal zu Mal sicherer und mutiger wird, für ihr zweites! Dank an die selbst ins ferne Pankow mitgereisten Eltern-Fans, an die Unterstützung der nicht aufgestellten Mädels von der Bank, an Yumika für die Spielstatistik und an Anja für die wieder mal tollen Fotos!
Es haben gespielt: Mia, Fernanda, Pola, Luisa, Charlize, Sarah, Marina, Emmi und Rosa.
Fotos: © Anja Grabert