Das Gesetz von Ursache und Wirkung ist das 6. Hermetische (von 7) Prinzip. Dieses Gesetz des Universums besagt, dass nichts durch einen Zufall geschieht. Der Zufall ist nur ein Ausdruck, der eine Ursache anzeigt. So ist das Prinzip von Ursache und Wirkung die Grundlage von allem wissenschaftlichen Denken, ob alt oder modern, und wurde von den Lehrern der Hermetik formuliert. Dieses Prinzip von Ursache und Wirkung ist von allen großen Denkern der Welt als richtig angenommen worden.
Nein, ich bin auf keinem LSD-Trip. Vieles im Spiel am 02.02.2020 in Tempelhof gegen Aska kann, meiner Meinung nach, auf dieses Prinzip herunter gebrochen werden.
Tobi blieb seiner bisherigen Philosophie treu und rotierte die Aufstellung der Spieler. Molly (Paul), Mirko, Jan, Martin und Chris war bisher eine Starting Five, welche zuvor niemals gestartet ist.
Zunächst sah alles gut aus. Mirko punktete gleich und auch Molly setze sich gut durch und verwandelte einen Wurf aus der Mitteldistanz. Nachdem auch noch Chris traf lagen wir mit 6:2 vorne.
Plötzlich fing man allerdings an zu sehen, dass gewisse Abläufe nicht funktionierten. In der Defense wurde kaum kommuniziert und in der Offense wurden Spielzüge entweder nicht angesagt, oder nicht gelaufen. Aska hingegen zeigte guten Team-Basketball. So führte Aska zur 6. Minute mit 14:8.
Mann konnte den Jungs auf dem Feld keinen Vorwurf machen. Die Ursache war, dass diese Formation für alle fremd war. Die Auswirkung waren die kleinen Bewegungen, die man untereinander nicht kennt, aber den Unterschied machen. Alle haben gekämpft, das konnte man sehen. Allerdings ist es ja auch schwierig bzw. neu für alle gewesen. Obwohl Tobi zum Ende des Viertels anfing die Auswechselspieler einzusetzen war keine große Veränderung zu sehen. 21:16 für Aska nach dem ersten Viertel.
Zum Anfang des zweiten Viertels fingen wir erstmalig an als Team zu spielen. Nach 17 Minuten führten wir mit 30:23. Mit Markus, Angelo, David, Micha, Martin und Jan trafen in diesen 7 Minuten sechs verschiedene Spieler. Endlich sah es so aus, dass wir die Oberhand gewinnen. Aber nur drei Minuten später, zur Halbzeit, stand es 35:34 für Aska. Unsere Führung hielt keine drei Minuten.
Immerhin haben wir im zweiten Viertel „nur“ 14 Punkte kassiert (Wirkung). Die Defense brachte uns wieder ins Spiel (Ursache).
Tobi versuchte in der Halbzeit die Ursachen hervorzuheben und die möglichen Lösungen. Es war ansonsten ziemlich ruhig. Alle waren etwas perplex. Irgendwie funktionierte wenig. Micha, der pro Spiel 4-5 Dreier reinhaut, stand bei Null. Das gesamte Team stand in Sachen Dreier bei Null. Martin hatte bereits drei Fouls, bei den Rebounds sahen wir nicht so gut aus und die Abstimmung fehlte.
Das dritte Viertel schien die Wendung zu bringen. Markus traf gleich in der ersten Minute einen Korb und wurde gefoult -and one! Angelo legte los und traf gleich einen Dreier. Führung zurück erobert.
Aber es war nur ein Strohfeuer. Aska kämpfte und nach 25 Minuten stand es 44:40 für Aska. Dann ging es etwas hin und her. Wir trafen, Aska traf, wir trafen, Aska traf.
Zum Thema Ursache und Wirkung sei noch erwähnt, dass der Schiedsrichter, der schon bisher keine Linie hatte, nun auch anfing diese nicht vorhandene Linie zu erweitern. Zu seiner Verteidigung sei gesagt, dass er alleine da war. Allerdings bin ich nicht der einzige der der Meinung ist, dass gelinde gesagt, nach oben noch viel Luft war. So kam es, dass Markus ein T kassierte nachdem David zuvor einen heranstürmenden Spieler von Aska gut verteidigt hatte, weil er die Verteidigungsposition eingenommen hatte. Allerdings pfiff der Schiri auf Foul und Markus sagt: „Das war niemals ein Foul!“.
Ich verstehe bedingt alle, die sagen, dass das im Basketball so ist. Während meines Abiturs durfte ich in Kunst mich mit den rumheulenden Künstlern aus der Epoche der Romantik auseinandersetzen (1795-1848). Ehrlich gesagt war der Schiri dünnhäutiger.
Auf der anderen Seite löste dieses T auch etwas aus. Markus, der am kochen war erzielte bis zu diesem Zeitpunkt in 29 Minuten 9 Punkte. In den weiteren 11 Minuten waren es dann 17 (Wirkung). Er war sichtlich sauer (Ursache). Hinzu kam sein Gegenspieler, der liebenswerte Center (Sven), der ständig betonte, wie toll das Spiel doch sei, weil wir eine so lässige Truppe seien. Markus musste seine Emotionen im Zaun halten, er war wütend.
An dieser Stelle möchte ich gerne Sun-Tzu (Die Kunst des Krieges) zitieren. „Dränge niemals ein angeschlagenes Tier in die Ecke. Es könnte anfangen wild um sich zu schlagen“. Und genau das haben wir dann auch gemacht.
Zum Ende des dritten Viertels führten wir mit 50:49. Kurz zuvor verteilte der Schiri ein weiteres T. Wieder ist nichts wirklich schlimmes gesagt worden. Direkt zum Anfang des vierten Viertels drehten wir weiter auf und zur 32. Minuten stand es 58:51 für uns. Diese Führung haben wir bis zur vorletzten Minuten gehalten. Edin, Angelo und Chris tankten sich immer wieder durch und punkteten oder verteilten einen super Assist, den Markus, freistehend, leicht versenken konnte.
Kurz vor Schluss traf deren Center sogar einen Dreier und nochmals einen Korbleger. Allerdings konnten wir kontern und so stand es zur letzten Minute 70:65. dann ging das gefoule los.
Als wir dann noch 20 Sekunden zu spielen hatten bekam Micha den Ball und dribbelte. Der Gegenspieler foulte ihn die ganze Zeit und trotzdem gab es keinen Pfiff. Micha kam immer mehr unter Bedrängnis. Wenn man ein Team die ganze Zeit triezt (Ursache), braucht man sich nicht über die Reaktion wundern (Wirkung). Unsere Bank meckerte und wollte das Foul. Als ob der Schiri das ganze Spiel darauf gewartet hatte pfiff er nicht das Foul, sondern gab uns ein T. Sagen wir es mal so, nach oben war in dem Moment noch sehhhhhr viiieeeel Luft. Drei Ts in so einem Spiel zu bekommen grenzt an Wahnsinn.
Gut, wir haben gerade so 71:69 gewonnen. Man kann sagen, dass wir vieles falsch gemacht haben. Allerdings kam man niemanden vorwerfen, dass er nicht gekämpft hat. Es war halt eines dieser Spiele.
Ehrlich gesagt passiert das auch besonders guten Teams, die dies beruflich machen. Spaß sollte man haben. Ehrlich gesagt ist dies eines dieser Spiele, die mich ärgern. Spaß hatte ich persönlich echt nicht. Ich mache keinen Hehl daraus, dass Basketball nicht meine Lieblingssportart ist. Solche Leistungen, vor allem die des Schiris, bringen mich dann zum Nachdenken.
„Einfach nur abhaken, einfach nur abhaken, einfach nur abhaken…“ – drei Tage läuft der Satz bestimmt in meinem Kopf ab. Hoffentlich hatten die anderen Spaß…
Für Friedenau:
Paul (2), Edin (2), Jan (2), Angelo (9), Martin (2), Micha (8), Oktay „Diesel“ (2), David (7), Chris (7), Markus (26), Mirko (4)
Trainer: Tobi